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Referenzen und ihre entscheidende Rolle in Vergabeverfahren - ANKÖ

Geschrieben von Thomas Gerstl | 30.04.2024 08:39:22

Referenzen sind ein zentrales Element in Vergabeverfahren und spielen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidungsfindung für öffentliche Ausschreibungen. Sie dienen als Nachweis der Fähigkeiten, Erfahrungen und der Verlässlichkeit von Unternehmen, die sich um öffentliche Aufträge bewerben.

Als dokumentierte Belege für erfolgreich abgeschlossene Projekte oder erbrachte Leistungen, die den Anforderungen des neuen Auftrags ähnlich sind, bieten Referenzen eine konkrete Basis zur Beurteilung der Eignung und Kompetenz der Bieterinnen und Bieter.

Bedeutung von Referenzen

Referenzen minimieren das Risiko für Auftraggeberinnen und Auftraggeber im Vergabeprozess. Sie ermöglichen es der vergebenden Stelle einzuschätzen, ob ein Unternehmen die notwendige praktische Erfahrung besitzt, um die Projektanforderungen zu erfüllen. Sie geben Aufschluss darüber, wie gut ein Unternehmen in der Vergangenheit mit vergleichbaren Aufgaben umgegangen ist, insbesondere hinsichtlich der Einhaltung von Zeitplänen, Budgets und der Qualität der Arbeitsergebnisse.

Warum sind Referenzen wichtig?

  1. Vertrauensbildung: Gute Referenzen schaffen Vertrauen zwischen der ausschreibenden Stelle und dem teilnehmenden Unternehmen. Sie signalisieren, dass ein Unternehmen zuverlässig arbeitet und bereits erfolgreich ähnliche Projekte umgesetzt hat.
  2. Qualitätsnachweis: Referenzen zeigen die Fähigkeit eines Unternehmens, Lieferungen oder Dienstleistungen gemäß den Erwartungen zu erbringen. Dies ist besonders wichtig in Branchen, in denen die Qualität der Ergebnisse schwer im Voraus zu messen ist.
  3. Vergleichsgrundlage: Referenzen dienen Auftraggeberinnen und Auftraggebern als objektive Grundlage für den Vergleich verschiedener Angebote. Sie helfen dabei, Angebote auf Basis von nachweisbaren Erfahrungen und Leistungen zu bewerten.
  4. Risikomanagement: Durch die Überprüfung der Referenzen können Auftraggeberinnen und Auftraggeber potenzielle Risiken besser einschätzen und mindern. Unternehmen mit überzeugenden Referenzen gelten als weniger riskant.

Wie wird eine effektive Referenzliste erstellt?

Eine effektiv gestaltete Referenzliste ist ein mächtiges Werkzeug im Vergabeprozess. Um sicherzustellen, dass Ihre Referenzen die gewünschte Wirkung erzielen, sollten Sie die folgenden Schritte beachten:

  1. Auswahl relevanter Projekte: Beginnen Sie mit der Auswahl von Projekten, die den Anforderungen des aktuellen Auftrags ähnlich sind. Dies zeigt der Auftraggeberin und dem Auftraggeber, dass Ihr Unternehmen bereits erfolgreich ähnliche Herausforderungen gemeistert hat.
  2. Detaillierte Beschreibungen: Jede Referenz sollte eine klare und detaillierte Beschreibung des Projekts enthalten. Beschreiben Sie den Umfang des Projekts, Ihre Rolle, die erzielten Ergebnisse und wie Sie spezifische Herausforderungen bewältigt haben.
  3. Verifizierbare Daten: Stellen Sie sicher, dass alle in der Referenzliste angegebenen Informationen verifizierbar sind. Dies umfasst Kontaktinformationen von früheren Auftraggeberinnen und Auftraggebern, die zu Nachfragezwecken kontaktiert werden können.
  4. Anpassung an die Ausschreibung: Passen Sie Ihre Referenzliste spezifisch an jede Ausschreibung an. Berücksichtigen Sie die speziellen Bedürfnisse und Erwartungen und heben Sie die Aspekte Ihrer früheren Projekte hervor, die für den aktuellen Auftrag besonders relevant sind.
  5. Aktualität und Relevanz: Achten Sie darauf, dass die Referenzen aktuell sind und die jüngsten und relevantesten Projekte enthalten. Eine gute Regel ist, Referenzen anzugeben, die nicht älter als drei bis fünf Jahre sind, es sei denn, ältere Projekte haben besondere Bedeutung für den aktuellen Auftrag.
  6. Klare Formatierung: Eine gut organisierte und leicht lesbare Referenzliste ist entscheidend. Verwenden Sie eine klare Formatierung mit übersichtlichen Überschriften, Aufzählungszeichen und kurzen Absätzen. Dies erleichtert die schnelle Erfassung und Bewertung Ihrer Qualifikationen.
  7. Einschluss von Testimonials: Wo möglich, schließen Sie Empfehlungsschreiben von früheren Auftraggeberinnen und Auftraggebern ein, die Ihre Professionalität, Ihre Arbeitsweise und die Qualität Ihrer Ergebnisse bestätigen. Solche Testimonials können die Überzeugungskraft Ihrer Referenzliste erheblich steigern.

Gestaltung effektiver Referenzen

Effektive Referenzen müssen spezifisch, relevant und aktuell sein. Sie sollten klar darlegen, wie frühere Projekte den Anforderungen des neuen Auftrags entsprechen. Es ist entscheidend, dass die Referenzen verifizierbar sind, damit ihre Richtigkeit überprüft werden kann, was die Glaubwürdigkeit und Nützlichkeit im Bewertungsprozess erhöht.

Zusammenfassend sind Referenzen mehr als formale Erfordernisse. Sie sind ein essenzieller Bestandteil der Due-Diligence-Prüfung und spielen eine zentrale Rolle bei der Auswahlentscheidung. Sorgfältig ausgearbeitete und präsentierte Referenzen können die Chancen von Bieterinnen und Bietern erhöhen, den Zuschlag für Aufträge zu erhalten, und bieten Auftraggeberinnen und Auftraggebern eine fundierte Entscheidungsgrundlage.