Treffsicher im Vergabewesen – vom Bundeskanzler bis zum Landeshauptmann
Im Oktober 2025 fanden gleich zwei hochkarätige Branchenevents statt: der 71. Österreichische Gemeindetag in Klagenfurt und das Vergabeforum 2025 im Wiener Museum für Angewandte Kunst (MAK). Beide Veranstaltungen stellten zentrale Zukunftsthemen der öffentlichen Auftragsvergabe in den Fokus, von der Digitalisierung in Gemeinden bis zum Einsatz künstlicher Intelligenz. Dabei bewies der ANKÖ mit einem charmanten Dart-Wettbewerb Treffsicherheit und zog nicht nur die Aufmerksamkeit zahlreicher Fachbesucher auf sich, sondern auch jene prominenter Gäste wie Bundeskanzler Christian Stocker, Vizekanzler Andreas Babler und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser.
Gemeindetag 2025 in Klagenfurt: Digitalisierung und Zukunft der Gemeinden
Der Österreichische Gemeindetag gilt als das kommunalpolitische Highlight des Jahres. 2025 fand er bereits zum 71. Mal statt, am 2. und 3. Oktober in Klagenfurt. Eingeladen hatten der Österreichische Gemeindebund und der Kärntner Gemeindebund, und Tausende Kommunalvertreter:innen aus ganz Österreich, von Bürgermeister:innen über Amtsleiter:innen bis zu Gemeindebediensteten, nutzten diese Plattform zum Netzwerken und Weiterbilden. Die offizielle Eröffnung erfolgte in Anwesenheit hochrangiger Politiker:innen und stand unter dem Motto „Nachhaltige Zukunft gemeinsam schaffen. Ökologisch. Ökonomisch. Sozial.“ Dieses Leitmotiv prägte das Programm: Digitalisierung, Ausbau der kommunalen Daseinsvorsorge, Klimaschutz und Verwaltungsreformen zählten zu den Schwerpunktthemen. In Vorträgen und Diskussionsrunden wurde deutlich, dass die Gemeinden angesichts knapper Ressourcen vom Mangelverwalter zum Zukunftsgestalter werden wollen, neue Wege sind gefragt, um lokale Verwaltung bürgernah, effizient und krisenfest zu machen.
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© Kommunalverlag, Eröffnung des 71. Österreichischen Gemeindetages und Kommunalmesse
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Parallel zum Kongress bot die Kommunalmesse 2025 in den Hallen der Messe Klagenfurt praxisnahe Eindrücke: Über 200 Aussteller:innen präsentierten auf 17.000 m² Fläche Lösungen für den kommunalen Sektor, von klimagerechter Infrastruktur über moderne Kommunaltechnik bis hin zu Software und Beratungsdiensten. Im Messegetümmel war auch der ANKÖ mit einem eigenen Stand in Halle 1 vertreten. Als Komplettanbieter für elektronische Vergabe und Eignungsnachweise durfte man auf dem Gemeindetag nicht fehlen, schließlich zählen Gemeinden zu den größten öffentlichen Auftraggebern des Landes. Viele Bürgermeister:innen und Amtsleiter:innen nutzten die Gelegenheit, sich am ANKÖ-Stand persönlich beraten zu lassen, sei es, um bestehende E-Vergabe-Nutzer:innen zu betreuen, interessierten Kommunen einen ersten Einblick zu geben oder über Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb der ANKÖ Akademie zu informieren. So wurde der ANKÖ-Stand zu einem lebhaften Treffpunkt, an dem die Bedürfnisse der kommunalen Auftraggeber:innen und die passenden digitalen Werkzeuge zusammenfanden. Natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz: Bei einer Runde Dart konnten die Gäste, vom Bürgermeister bis zum Landeschef, spielerisch ihre Zielgenauigkeit unter Beweis stellen und sich davon überzeugen, wie punktgenau Vergabe mit den richtigen Tools sein kann.
Vergabeforum 2025: Künstliche Intelligenz als Gamechanger
Nur eine Woche später, am 9. und 10. Oktober 2025, versammelte sich die österreichische Vergabeszene in Wien zum Vergabeforum 2025. Dieses jährliche Fachforum, veranstaltet von Business Circle, hat sich längst als Österreichs größter Branchentreff für das öffentliche Auftragswesen etabliert. Rund 500 Teilnehmer:innen, von Vergabestellen über Unternehmen bis zu Jurist:innen und Behörden, kamen ins MAK, um sich über die neuesten Entwicklungen im Vergaberecht auszutauschen. Die Veranstaltung stand heuer ganz im Zeichen des Wandels: Neben der bevorstehenden Novelle des Bundesvergabegesetzes 2026, die erstmals öffentlich präsentiert wurde, bestimmten vor allem Transparenz und Technologie die Diskussionen. Ein zentrales Schlagwort war dabei die Künstliche Intelligenz (KI), die als Gamechanger im Vergabewesen gehandelt wird.
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© Thomas Magyar/Business Circle, Michael Fruhmann am ANKÖ-Eisstand
Hier finden Sie weitere Fotos und Berichte zur Veranstaltung: Vergabeforum: offizielle Seite inkl. Fotos und Rückblick
Den Höhepunkt in diesem Bereich bildete am ersten Forumstag ein Panel mit dem Titel „KI Use Cases in der Praxis – Wie Künstliche Intelligenz Vergabeprozesse verändert“. Hier brachte Clemens Kuprian, stellvertretender Geschäftsführer des ANKÖ, seine Praxiserfahrungen auf die Bühne. Gemeinsam mit Sindre Wimberger (Stadt Wien) und unter der Moderation von Dr. Philipp Merzo (Grama Schwaighofer Vondrak Rechtsanwälte) diskutierten die Fachleute, wo KI im Vergabeprozess sinnvoll zum Einsatz kommen kann und wo ihre Grenzen liegen. Auch der renommierte Vergaberechtsexperte Philipp Pallitsch (DORDA Rechtsanwälte) steuerte juristische Perspektiven bei. Kuprian stellte ein KI-gestütztes System vor, an dem man gerade forscht und das öffentlichen Auftraggebern viel Zeit ersparen soll: Die Software kann hochgeladene Ausschreibungsunterlagen analysieren und automatisch passende Eingabewerte für Bekanntmachungsformulare vorschlagen – Arbeit, für die Vergabestellen bisher oft Stunden aufwenden mussten. Die Zuhörerschaft verfolgte gespannt, wie solche KI-Lösungen künftig Routineaufgaben beschleunigen könnten. Beispiele reichten von Tools, die Vergabeformulare in Sekunden statt Stunden ausfüllen, über automatische Prüfungen von Bieter:innenangaben mittels Ampelsystem, bis hin zu intelligenten Assistenzsystemen. Sogar die Analyse eingereichter Angebote wurde als Anwendungsfall skizziert: Eine KI könnte Offerte vorab prüfen und potenzielle Dealbreaker (etwa formale Fehler oder Ausschlussgründe) frühzeitig erkennen.
Bei allem Zukunftsoptimismus wurde aber auch klar betont, dass menschliche Kontrolle unverzichtbar bleibt. Themen wie Datenschutz und das Vier-Augen-Prinzip zogen sich als roter Faden durch die Diskussion: KI darf unterstützen, aber nicht völlig autonom entscheiden, um Haftungsrisiken zu vermeiden. So waren sich die Expert:innen einig, dass der Schlüssel in einer klugen Kombination aus Technologie und menschlichem Fachwissen liegt. Das Fazit des Panels brachte es sinngemäß auf den Punkt: Es geht längst nicht mehr darum, ob KI im Vergabewesen zum Einsatz kommt, sondern wie schnell man damit beginnt. Angesichts der rasanten, exponentiellen Entwicklung der KI-Technologien könne es sich niemand leisten, abzuwarten, die Frage sei vielmehr, wie man den Einsatz verantwortungsvoll gestaltet.
Fazit: die richtigen Werkzeuge in einem sich wandelnden Vergabewesen
Ob auf dem kommunalen Parkett in Klagenfurt oder auf der Fachbühne in Wien, der ANKÖ hat im Oktober eindrucksvoll gezeigt, dass er die Brücke zwischen Praxis, Politik und Innovation schlagen kann. Der Doppel-Auftritt in Klagenfurt und Wien hat eines deutlich gemacht: Wer im Vergabewesen treffsicher bleiben will, braucht nicht nur ein gutes Ziel, sondern auch die richtigen Werkzeuge. Der ANKÖ liefert sie, damit Beschaffer:innen, vom Bundeskanzler bis zum Landeshauptmann und von der großen Vergabestelle bis zur kleinen Gemeinde, ihr Ziel sicher erreichen.
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